siehe dazu auch:
dazu sollte auch Angela Fahrnholz im Rahmen des Musterprozesses gehört werden, ich lernte Sie persönlich kennen. Sie sagt Sie wäre die Schwester vom alten Fritz gewesen…
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Quelle: preussen.de
Auszug:
Heute vor 292 Jahren
„Es gibt kaum einen Abschnitt in unserer Historie, der öfter behandelt worden wäre als die Katte-Tragödie. Aber so viele Schilderungen mir vorschweben, das Ereignis selbst ist bisher immer nur auf den Kronprinzen Friedrich hin angesehen worden. Oder wenigstens vorzugsweise. Und doch ist der eigentliche Mittelpunkt dieser Tragödie nicht Friedrich, sondern Katte. Er ist der Held, und er bezahlt die Schuld“ (Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg). Hans Hermann von Katte entstammt einem altmärkischen Adelsgeschlecht. Nach dem Fluchtversuch seines Freundes und Vertrauten, des Kronprinzen Friedrich, wird er zunächst vom zuständigen Kriegsgericht zu lebenslanger Festungshaft verurteilt. Das Gericht in Küstrin sieht sich außer Stande, auch über den Kronprinzen selbst zu urteilen. König Friedrich Wilhelm I. ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die strikte Anwendung des Gleichheitsprinzips im Falle eines Hochverrats lässt für ihn nur den Tod der beiden Freunde zu, auch wenn einer sein Sohn ist. Vom Todesurteil gegen seinen Sohn kann man ihn abbringen, nicht aber davon, das milde Urteil gegen von Katte, das lebenslange Festungshaft fordert, in ein Todesurteil umzuwandeln. Er sei „auch die Schule durchgegangen und [habe] das Sprichwort gelernt: Fiat iustitia aut pereat mundus“ – Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zugrunde, oder vielleicht vielmehr in diesem Fall, „ohne Gerechtigkeit geht die Welt zugrunde“. Von Katte wird, wahrscheinlich unter den Augen seines Freundes des Kronprinzen Friedrich, auf dem Wall der Festung Küstrin enthauptet. Der Tod von Kattes liefert den Stoff für zahlreiche Romane, Dramen, Theaterstücke und Filme. Im Abschiedsbrief an seinen Vater schreibt Hans-Hermann von Katte: „In Thränen, mein Vater, möcht’ ich zerrinnen, wenn ich daran gedenke, daß dieses Blatt Ihnen die größte Betrübniß, so ein treues Vaterherze empfinden kann, verursachen soll; daß die gehabte Hoffnung meiner zeitlichen Wohlfahrt und ihres Trostes im Alter mit einmal verschwinden muß, daß Ihre angewendete Mühe und Fleiß in meiner Erziehung zu der Reife des gewünschten Glücks sogar umsonst gewesen, ja daß ich schon in der Blüthe meiner Jahre mich neigen muß, ohne vorher Ihnen in der Welt die Früchte ihrer Bemühungen und meiner erlangten Wissenschaften zeigen zu können.