Kirche im SWR: versprochen ist versprochen / leere Versprechungen

 das hörte ich heute morgen im Radio, da mußte ich an die zahlreichen Versprechen einiger Bekannter denken

   ….soeben ist mir aufgefallen, was ist ein Versprechen, das ist ein Mißgeschick, Er spricht nicht, sondern Er verspricht sich…. Dazu sollte Peter Freiherr von Liechtenstein gehört werden, Er beschäftigt sich ja u. a. auch mit dem Thema der Deutschen Sprache und deren Verhunzung

siehe dazu auch: Vermessung in Pfaffen-Schwabenheim

kirche-im-swr.de/sendung=4

Auszug:

Versprechen sind wie segensreiche Energiespender, Kraftquellen, Lichtblicke. Aber wehe, wenn es sich nicht bewährt, wenn es eben leere Versprechungen bleiben. Dann kippt der ganze Wagemut um in Zagegeist und Resignation. Nichts schlimmer als leere Versprechungen. Die meisten von uns werden das auch schon mehr oder weniger schmerzhaft erlebt haben, wie sich das anfühlt, wenn man so enttäuscht wird.

Mir persönlich ist ein nicht gehaltenes Versprechen ganz genau in Erinnerung, vielleicht weil es die erste ganz große Ernüchterung meines Lebens gewesen ist. Es war mein 11. Geburtstag. Ich war das erste Jahr weg von daheim im Internat, einigermaßen heimwehkrank und mutterseelenallein, wie man so sagt. Man hatte uns gleich zu Beginn des Schuljahres versprochen, dass an alle Geburtstage gedacht wird.

Und das war dann auch so. Ich habe es genau beobachtet. Immer wenn wir morgens zum Frühstück in den Speisesaal kamen, brannten Kerzen an den Plätzen, an denen Geburtstagskinder saßen. Und das blieb dann so den ganzen Tag. Bei allen Mahlzeiten. Ich war deshalb auch ganz arg aufgeregt, als ich am Morgen meines ersten Geburtsages in der Fremde auf dem Weg zum Frühstück daran dachte, dass ich jetzt gleich an meinem Ehrenplatz ankommen und alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Umso härter traf es mich, als ich beim Betreten des Raumes sofort sah, dass man mich vergessen hatte. Da war keine Kerze. Da war kein Licht. Mein Geburtstag war abgeschafft und ich gleich mit.

Den ganzen Tag habe ich gelitten unter diesem nicht gehaltenen Versprechen. Man kann sich nämlich nicht selbst gratulieren. Zum Glück kamen Abends spät noch meine Eltern mit Oma und Schwester zu Besuch und haben mich gerettet knapp vor dem Weltuntergang. Aber vergessen habe ich es nie, dieses Brennen, diesen bitteren Schmerz. Bis heute brauche ich am Geburtstag unbedingt eine Kerze.

Was man verspricht, das muss man halten. Das gehört sich so. Alles andere ist unerhört gottlos, weil es lieblos ist. Das hat was mit Vertrauen und Verlässlichkeit zu tun. Und ohne das, kann niemand aufstehen und seinen Tag begrüßen.

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